Ganzheitliches Behandlungskonzept
Der Grundgedanke der ganzheitlichen Kieferorthopädie ist es, Zahn- und Kieferfehlstellungen in Zusammenhang mit dem übrigen Körper zu betrachten und zu behandeln. Unser Kauapparat ist kein abgeschlossenes System, sondern steht vielmehr mit vielen physischen Funktionen und Organen in ständiger Wechselwirkung zueinander. Eine Kieferfehlstellung kann sich zum Beispiel negativ auf die gesamte Wirbelsäule auswirken und Beschwerden wie Kopf-, Nacken-, Rückenschmerzen oder Muskelverspannungen hervorrufen.
Umgekehrt können beispielsweise vergrößerte Gaumen- oder Rachenmandeln dazu führen, dass ein Kind nur schlecht Luft durch die Nase bekommt. Es atmet so vorwiegend durch den Mund ein, was Erkrankungen der oberen Atemwege zur Folge haben kann. Da die Mundatmung meistens auch mit einer falschen Zungenlage einhergeht, entwickelt sich unter Umständen eine Kieferfehlstellung.
Nicht selten besteht auch eine Verkürzung des Zungenbändchens. Dies hat zu Folge, dass die korrekte Zungenbewegung und Ruhelage auch durch langjährige logopädische Behandlung nicht verbessert werden kann. Die Zunge liegt dann nicht am Gaumen, wodurch der wachstumsstimulierende Zungendruck auf den Oberkiefer fehlt. Dadurch bleibt das Wachstum des Oberkiefers hinter dem des Unterkiefers zurück und es entsteht eine Fehlstellung der Kiefer.
Um langfristig späteren atembezogenen Schlafstörungen (Schnarchen/Schlafapnoe) vorzubeugen, bezieht Dr. Anastase auch schlafmedizinische Gesichtspunkte in die kieferorthopädische Behandlungsplanung mit ein – mit dem Tätigkeitsschwerpunkt zahnärztliche Schlafmedizin ist sie hierfür entsprechend qualifiziert.
Um dem Patienten weiterzuhelfen und eine dauerhafte Verbesserung zu erzielen, ist es in der Regel notwendig, interdisziplinär mit Medizinern und Behandlern anderer Fachrichtungen, wie HNO-Ärzten, Logopäden, Kinderärzten, Physiotherapeuten oder Osteopathen zusammenzuarbeiten. Übrigens: Um eine unkomplizierte, schnelle Vernetzung zwischen verschiedenen Behandlern zum Wohle des Patienten zu ermöglichen, hat Dr. Anastase gemeinsam mit Osteopathen, Allgemeinmedizinern und weiteren medizinisch benachbarten Disziplinen den Verband für systemisch-integrative Osteopathie gegründet.
Ebenso ist sie Gründungsmitglied des Expertennetzwerks DENTALNINE in Bochum. Das Netzwerk besteht aus neun Zahnmediziner/innen, die in einer oder mehreren Fachdisziplinen besonders qualifiziert sind und sich in ihrem jeweiligen Fachgebiet stetig weiterbilden. Regelmäßig bieten sie Patienten und interessierten Bürgerinnen und Bürgern Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen der modernen Zahnmedizin, Implantologie und Kieferorthopädie.
Kiefer- und Zahnfehlstellungen sind keineswegs nur unschön oder gar „niedlich“. Für die gesamte Entwicklung des Kindes ist es grundlegend, dass die Form seines Gebisses stimmt und das System von Kiefer, Muskeln und Zähnen fehlerfrei arbeitet.
Form und Funktion beeinflussen sich dabei gegenseitig: Ist die Funktion falsch, ändert sich auch die Form zum Negativen. Bei Kindern, bei denen beispielsweise eine falsche Zungenmotorik oder Daumenlutschen vorliegen, entwickelt sich mit der Zeit eine Kiefer- oder Zahnfehlstellung, zum Beispiel ein offener Biss.
Umgekehrt beeinflusst die Form die Funktion: Bei Kiefer- und Zahnfehlstellungen kann das Kind in der Regel wesentlich schlechter kauen, die Sprachentwicklung kann beeinträchtigt sein, die Zähne lassen sich schwerer pflegen und Kiefergelenke und Zähne werden häufig frühzeitig stark abgenutzt.
Ich arbeite eng mit Fachkollegen benachbarter medizinischer Disziplinen zusammen. Mit ihnen tausche ich mich regelmäßig aus. Dazu zählen Fachärzte der HNO (u.a. die Praxis Dr. med. Joachim Schekelmann) und Orthopädie, Kieferchirurgen, Osteopathen (z. B. das Institut für praktische Osteopathie und die Praxis für Osteopathie Yvonne Bolle), Kinderärzte und Logopäden (z. B. das Logopädie Zentrum in Bochum).
Stelle ich beispielsweise fest, dass Ihr Kind die richtige Schluckbewegung noch nicht beherrscht, empfehle ich Ihnen zusätzlich zu meiner Behandlung eine logopädische Untersuchung bzw. Therapie. Falls Ihr Kind verstärkt durch den Mund einatmet, weil der Atemweg über die Nase blockiert ist, bespreche ich mich mit Ihrem Kinderarzt oder einem HNO-Facharzt, um die Behandlung aufeinander abzustimmen.
In meiner Praxis verwende ich ergänzend zu den üblichen auch ganzheitliche Behandlungsgeräte wie den Bionator und das Damon®-System.